Dienstag, 11. Oktober 2011

Nur einmal Hauptwort-Werden...



"Man könnte schließlich auf die Idee kommen, dass der Autorname nicht wie der Eigenname vom Inneren eines Diskurses zum realen, äußeren Individuum geht, das ihn hervorgebracht hat, sondern dass er in gewisser Weise an der Grenze der Texte entlangläuft, sie zerteilt, ihren Kanten folgt, dass er ihre Erscheinungsweise anzeigt oder zumindest charakterisiert.
(Foucault, Was ist ein Autor?)

"Was den anderen Gesichtspunkt betrifft, die schöpferische und signierte Äußerung, so sind die wissenschaftlichen Propositionen und ihre Korrelate gewiß nicht weniger signiert oder erschaffen als die philosophischen Begriffe; und man spricht vom Satz des Pythagoras, den kartesianischen Koordinaten, der Hamilton-Zahl, der Lagrange-Funktion ebenso, wie man von der platonischen Idee oder Descartes´ Cogito spricht. Die Eigennamen aber, mit denen sich die Äußerung verknüpft, mögen noch so sehr historische und als solche bezeugt sein, sie sind doch Masken für andere Werdensprozesse, sie dienen nur als Pseudonyme für geheimere singuläre Entitäten.
(Deleuze/Guattari, Was ist Philosophie?)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen