Freitag, 14. Januar 2011

"Eine Theorie wird nicht versenkt wie ein Schlachtkreuzer": Max Scheler und die Nautifizierung der Philosophie

Mit gutem Elan in die theoretische See stechen. Max Scheler weiß, wie´s läuft: Da gibts Systeme,

"... Schnellseglern aus einem Holze zu vergleichen, die an der Küste brauchbarer sind als die schwer zu bewegenden, vielfach zusammengesetzten Kolosse, welche für das hohe Meer ihre Bestimmung haben. So mögen diese in ihrer Zeit Mächtigeres wirken, indem sie das, "was not thut" in einer Art Politik des Geistes zu einer Weltformel verabsolutieren, wogegen jene auf dem hohen Meere der Weltgeschichte trotz etwaiger Sprünge und Risse die Stürme der Parteikämpfe eher auszuhalten im Stande sind als die einheitlicheren, aber auch einseitigeren Genossen." (Beiträge zur Feststellung der Beziehungen zwischen den logischen und den ethischen Prinzipien". 68)

Wenn er recht hat, dann ist die analytische Philosophie wohl so etwas wie die  Oberflächenspannung des  großen Theorie-Ozeans, während die neu-postmodernen Theoriepiraten noch auf Beutezüge fahren.

"Die Wissenschaft, das Denken der Wissenschaft, bestimmt ja erst die „Umgebung“, an die Anpassung erfolgen kann: Ehe diese Bestimmung erfolgt ist, ehe das Ankertau der Konstruktionsgesetze, nach denen wir [sic!] irgend ein Element des Gegebenen zur „Umgebung“ gerechnet werden soll, in den Ozean des Gegebenen, die Materie hinausgeworfen ist, ehe der Grund der Wissenschaft, in der wir die Umgebung allein als bestimmte kennen, gelegt ist: Was ist da die „Umgebung“?“ (Logik I, 100)

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