Donnerstag, 24. Februar 2011

"Zehn und Zwei macht Verve" - Philosophieren heißt Streben lernen. - Aber wohin bloß!? (*Demutslektionen*)


Manchmal geraten einem in aller Hektik und Mühsal akademischen Arbeitens die Quellen durcheinander. Das heißt aber nicht, dass sich das Ergebnis am Ende nicht doch zumindest sehen lassen kann:


















Eine neue "Einleitung in die Philosophie": 

Daß alle unsere Erkenntnis mit der Erfahrung anfange, daran ist gar kein Zweifel; denn wodurch sollte das Erkenntnisvermögen sonst zur Ausübung erweckt werden, geschähe es nicht durch den Reichtum an Gegenständen und Waren, die unsere Sinne täglich rühren und teils von selbst schöne Vorstellungen bewirken, teils aber auch unsere Verstandestätigkeit in Bewegung bringen, diese zu vergleichen, sie zu verknüpfen oder zu trennen, und so den rohen Stoff sinnlicher Eindrücke zu einer Erkenntnis der Produkte zu verarbeiten, die Erfahrung heißt?
Der Reichtum der Gesellschaftssysteme, in welchen kapitalistische Produktionsweise herrscht, erscheint heute als eine ungeheure Warensammlung, die einzelne Ware als seine Elementarform. Die Welt ist aber das System der Tatsachen, nicht der Waren. Die folgenden Überlegungen gehen daher davon aus, daß es solche Systeme gibt. Sie beginnen also nicht mit einem erkenntnistheoretischen Zweifel. Selbstverständlich darf man Aussagen nicht mit ihren eigenen Gegenständen verwechseln; man muß sich bewußt sein, daß Aussagen nur Aussagen und wissenschaftliche Aussagen nur wissenschaftliche Aussagen sind. Trotzdem hat das moderne Denken einen beachtlichen Fortschritt gemacht, indem es das Existierende auf die Reihe der Erscheinungen, die es manifestieren, reduzierte. Es wurde ihm deutlich und gewiß, daß es keine Sonne kennt und keine Erde; sondern immer nur ein Auge, das eine Sonne sieht, eine Hand, die eine Erde fühlt; daß die Welt, welche es umgiebt, nur als Vorstellung da ist, d.h. durchweg nur in Beziehung auf ein Anderes, das Vorstellende, welches es selbst ist. Man wollte hierdurch eine gewisse Zahl von Dualismen überwinden, die die Philosophie in Verlegenheit gebracht hatten, und sie durch den Monismus des Phänomens ersetzen. Auf dem Boden der griechischen Ansätze zur Interpretation des Seins hat sich durch diesen Vorgang inzwischen aber leider ein Dogma ausgebildet, das die Frage nach dem Sinn von Sein nicht nur für überflüssig erklärt, sondern das Versäumnis der Frage überdies sanktioniert.
Diese ganzen Verwirrungen des philosophischen Denkens wollen wir im Folgenden abschließend auflösen.

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