Universalbeleuchter |
Aufklärung Total ist prima. Da bleibt nix übrig, was beunruhigt. Alles steht in beruhigender Helle vor der bloß zeigenden, beschreibenden, nicht-verfälschenden Beleuchtung des Philosophen. Es besteht also kein Anlass dazu, "Angst vor der Wahrheit" (Boghossian) zu haben. "Beruhigt euch, die Wahrheit ist kein Abgrund.", die ist einfach nur so, wie sie ist: neutral, nicht furchterregend. Wer so eine Wahrheit weiß, der muss überhaupt keine Konsequenzen fürchten. Alles bleibt, wie es ist. Denn die Wahrheit ist zum Beispiel: "Der Jupiter hat über dreißig Monde." (Boghossian, S.19). Mit so einer aufgeklärten Wahrheit kommt ja wohl jeder klar, das ist echt kein Problem. So eine Wahrheit sieht einfach super tatsachenmäßig aus, die macht überhaupt keine Faxen.
Aus diesen paar Bemerkungen kann man schon gleich die allgemeine Verortung des aufklärenden Philosophen ableiten:
- Der aufklärende Philosoph hat einen Beleuchtungsvorsprung vor einer ganzen Menge anderer Leute. Er muss sich, wenn er sich an die "Öffentlichkeit" wendet, deshalb nur überlegen, wie er seine komplexen Einsichten an die unterbelichteten Menschen da draußen bringen kann, wie er sie wirklich "da abholen" kann, wo sie sich so aufhalten.
- Der aufklärende Philosoph geht also als besserwissender Löser an den Start, er korrigiert die verwirrten und verwickelten Standardmeinungen seines Publikums und redet deswegen altväterlich-überlegen oder jugendlich-besserwisserisch: klassenprimusmäßig.
- Der aufklärende Philosoph redet nüchtern und vernünftig. "Die Anderen sind verwirrt: ich darf die nicht noch weiter verwirren." Deshalb: Ansätze zur Kindersprache, "Die Butter ist im Kühlschrank"-Beispiele und damit es auch jedem klar wird: "Ein Philosoph sieht die Welt wie ein Alien": sieht also vielleicht verrückt aus, die Philosophie, ist sie aber nicht.
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