Dienstag, 25. Januar 2011

Ein Kriegstagebuch: Tag 28

"28. Tag

Komisch, immer wieder die gleichen Worte im Kopf: Tage, Tragen, Lage. Jede Stunde klopft die Uhr an die Wand. Jim sagt nix mehr, er meinte: "Das geht so einfach nicht mehr", gestern, als wir alle so dasaßen, aber naja, ich mein, was sollen die anderen schon sagen. "Nee man. Ernsthaft jetzt, die spinnen einfach. Die haben uns hier einfach reingepackt, damit wir am Ende hier zugrundegehen." 

Die Tage fließen widerlich runter, zu lang alles.
(Quelle: Wiki-Commons)

Wahrscheinlich haben die uns wirklich hier reingesetzt, damit wir unser eigenes Scheitern beobachten können. Dieter liest immer, liest immer weiter verrückter Kerl. Keine Ahnung, wieso der das macht. Wollte auch nicht sprechen. Grummelt zwischen den Lippen irgendwas: "Moment" oder "Wart mal".

Igor glotzt sein stieriges Glotzen. Der soll mir gestohlen bleiben. Ich check einfach nicht, wer dem das dumm-blöde Zutrauen in die Welt ins Gesicht geschlagen hat. "Hey hey, keine Panik!", immer gesellig und entspannt, hört gar nicht auf damit.

Es gibt keine Lücke hier, wo noch irgendwas anders sein könnte. Alles schon da. Möbel wären schön, eine Schublade."

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