"Gastrosophische Aufklärung ist dann der Ausgang aus der selbst verschuldeten kulinarischen Unmündigkeit durch die Befreiung aus gesellschaftlich vorherrschenden Verhältnissen gastrosophischer Entmündigung und mithin aus der ´Bevormundung´ diätmoralischer Vormünder, die, noch bevor man isst, schon für einen selbst festgelegt und einem so ´in den Mund gelegt´ haben, was allgemein schmecken soll. Gastrosophische Mündigkeit lebt von dem individuellen und alltäglichen Entschluss zu einer vollmundigen Moral: Dem Selbstgenuss der gesitteten Glückseligkeit einer geschmackvollen Mahlkultur als Alltagspraxis eines guten Essens und in dieser guten Lebensart das Gute zu leben."
(Aus: Harald Lemke, Ethik des Essens. Eine Einführung in die Gastrosophie, Berlin 2007, 228)
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