Freitag, 4. Februar 2011

Ein Kriegstagebuch: Tag 38

"38. Tag

Irgendwas ist ganz schief gelaufen. Gestern Mittag, halb drei vielleicht. Alles hat hier auf einmal einen Riss und nichts (da bin ich mir irgendwie ganz sicher) kann das jetzt wieder rückgängig machen. Der Boden ist auf einmal viel zu weich. Wir versinken hier langsam drin. Die anderen schauen mich so komisch an. Da ist ein Lächeln auf ihren Gesichtern, das etwas über mich weiß, das ich nicht wissen soll. Die wollen mich loswerden. Jetzt schaun die wieder so blöd wie Schulmädchen vorm Geschäft.
(Quelle: Wiki-Commons
Ja, passt nur auf. Bald habt ihr nichts mehr zu lachen. Ich bin kein hohles Klischee aus einem eurer beschissenen Filme. Ihr kennt mich nicht. Ich werd das nicht zulassen.
Jim fragt, ob ich mit ihm nochmal rausgehe. Er meint, vielleicht wär das nochmal einen Versuch wert, ich könnte dann ja schon sehen, dass da nix ist. Ich glaub ihm nicht. Irgendwas ist hier richtig schief. - Jetzt sitzt er wieder in der Ecke und kuckt blöd vor sich hin. Dieter liest nicht mehr. Ich glaub, eigentlich hat der gar nie gelesen. Der wollte nur, dass ich das glaube. Ich hab in eins seiner Bücher geschaut. Die waren leer. Aufnehmen geht nicht mehr. Nur Unsinn stand da drin. Aber er sagt ja auch gar nichts mehr."

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