An einem anderen Tag verlor der Soziograph, es war schon kurz nach Mitternacht, die Stände aller Sparten, den angenagten Mund den Faden. Den Zugang zu stets Vertrautem, das heimatliche Ohr, den Wohnzimmerakzent in einer unbekannten Sprache: "Ich lästere ungern.", hat Andschelina gestern gesagt, Ernst die Lippen zu den Wimpern gerollt. "Gestern wieder der Michael. Und dann vorhin die Frau mit Hasenscharten [ARS]. Wer viel an einem Ort und so, und dann, und einer nochmal: "Das ist dann aber auch dein letztes Glück gewesen! Ich dreh den Hahn zu, radikal. Dann wirst du sehen!"" Aber alle schauen dir zu.
Der elf-köpfige Soziograph, müde vom vorangegangenen Abend, schüttelt sich den Traum von der Schulter: Im H&M noch eine Bluse mopsen, dahinter verschwimmt dann schon der Abend: In der Stadt noch unterwegs gewesen. In allen Fenstern Lichter an: keine Sau zuhause. Peter, Björn und Ingo spielen Skat, Kathrin lobt wieder den neuen Fetenraum im SX. "Viel größer als der im Z, ich finds eigentlich cool."
Dann, endlich nicht mehr müde, frühstücksfrisch: [draußen fögel rundherum]
Wieso ist der Tag so saugemütlich!? Schon halb neun den Stuhl auf den Balkon, Kaffee. Alle erst langsam so Rolläden hoch und du chillst schon mit Safranskis Heidegger, Füße hoch, Zeltplatzmorgenluft.
Du warst jetzt lang genug zu angespannt. Vergiss die alten Rivalen. Von jetzt kannst ganz alleine du so deine Spuren streuen und keiner fährt dir in die Paraden.
Dann, elf Uhr, total entspannt. Telefon. Der Oberinquisitor dich voll so angepflaumt:
"Ja, was machstn du?! Telefon und hier Balkon. Und Kaffee und Morgenluft. Und da draußen!? Checks ma, eeeehhhh, R.E.A.L.I.T.Ä.T."
"Komm mal klar jetzt, was bist denn so aggressiv!?"
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