Dienstag, 14. Juni 2011

Der Untergrunddemon macht Werbung für eine andere Kultur


Einsamer nie als im Autobus sucht der Untergrunddemon nur Seinesgleichen: von vorgestern ein paar und manche erst übermorgen. Allein auf weiter Flur: nur die allerbesten Alben und Modefarben lassen ihn die Plastik-Wüste tragen: Eure Leuchtfassaden, eure Empfangsbestätigungsanfragen und was immer ihr an höchste Stellen setzt geht unberührt durch seinen Magen. Den Blick zwischen Briefpapier, Gesamtausgaben und Tabakladen, klebt er aus Zeitungspapier unbekümmert anonyme Einladungskarten:  

"Subkulturstehimbiss. Einlass ab circa 21 Uhr, abhängig von Verkehrs- und Wetterlagen. Ab jetzt auch ohne Revolutionsambition." 



Mit Worten lässt sich leicht leben, aber so wirklich dann, mit eigenem Label und heimlichem Auftritt im Plattenladen, das ist dann doch schon ein ganzes Programm: Das ANDERE als Aufgabe.

Er widmet zum Abschluss ein merkwürdig persönliches Telegramm all denen, die weiter zuhause auf´s Ereignis warten: "Eure Wolhfühlfaç[on] könnt ihr den Hasen geben. Ich will sechs Stunden schlafen und lange leben, lesen und Musik genießen; und von euch soll mir keiner zwischen die Zeilen treten."

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