Montag, 29. November 2010

Unsere Großen IV: Gerhard Richter

Hey man, wo ist mein Original? Sind die Sätze, die ich schreibe, überhaupt meine eigenen? Oder kribbelt durch meine Finger der Zeitgeist, die Epistémé, oder am Ende nur das unglückliche Murmeln der Werbeindustrie? Sind die Anderen überhaupt "echt", oder haben wir es immer nur mit Abzügen zu tun? Hab ich jetzt Lust, nochmal "Blow Up" zu schauen? Ist das Leben nicht Theater? Bilder von Bildern, und weitere Bilder dieser Bilder? Beobachtete Beobachtung? Lässt sich die Systemtheorie auf sich selbst anwenden? Und wenn ja: wie oft? Ist Beobachtung nicht überhaupt eine Funktion der Unschärfe, die uns nur den Anschein einer Wirklichkeit vermittelt? Zittert nicht hinter jeder Realitätsanmutung das Chaos, die Urgewalt, Gaia, Zeus, Heraklit? Wer kann da überhaupt der RICHTER sein? Na: "ER": Der Richter ohne Urteil, der zu unprätentiös ist, um sich zu seinem Werk noch einmal zu verhalten. Der Künstler, der hinter seine Bilder zurücktritt und lieber die ANDEREN sprechen lässt.



Das Kunst: ein Meditationskurs mit beschwingter Entspannnungsmusik.

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