Dienstag, 22. November 2011

Dieses fahle Gefühl von...Nichts


Wir schalten die Geräte ein. Wir machen die Fenster auf. Wir gehen im Wald spazieren. Wir kaufen frisches Gemüse ein. Wir laden einen Bekannten zum Tee. Wir erzählen Freunden, wir hätten Abenteuer erlebt. Aber so ganz verschwinden tut´s eigentlich nicht.



"Es entspringt im zynischen Zwielicht einer ungläubigen Aufklärung ein eigentümliches Gefühl von Zeitlosigkeit, das hektisch ist und ratlos, unternehmerisch und entmutigt, in lauter Zwischendrin gefangen, der Geschichte entfremdet, der Zukunftsfreude entwöhnt. Das Morgen nimmt den Doppelcharakter von Belanglosigkeit und wahrscheinlicher Katastrophe an, dazwischen spielt eine kleine Hoffnung auf Durchkommen. [...] In den kooperativen Kneipen, am Abend, streift der Blick Poster, auf denen steht: Die Zukunft wird wegen mangelnder Beteiligung abgesagt. [...] Das späte und zynische Gefühl ist das des Trips und des grauen Alltags, eingespannt zwischen verdrossenem Realismus und ungläubigen Tagträumen, präsent und abwesend, cool oder versponnen, down to earth oder far out, ganz nach Belieben. Manche haben Ehrgeiz, und andere hängen durch. [...] Man fühlt katastrophal und katastrophil, man fühlt zartbitter und privat, wenn es noch gelingt, den Nahbereich vom Schlimmsten freizuhalten. Gute Filme sind wichtig. Doch gute Beispiele sind nicht leicht nachzuahmen, weil jeder Fall anders ist, besonders der eigene. Man schenkt sich noch Bücher und staunt ein wenig, wenn der Papst nach Deutschland kommt, daß es den überhaupt noch gibt. [...] Man fragt sich, was man als nächstes macht und wie es so weitergeht. Im Feuilleton der ZEIT streiten sich die Kulturkritiker um die richtige Art, pessimistisch zu sein. [...] Die einen versuchen seit längerem, ihre Psychoanalyse abzuschließen, und die anderen fragen sich seit langem, ob sie es noch länger vor sich selbst verantworten können, keine zu beginnen; aber man muß auch daran denken, was das kostet und was die Kasse zahlt, und ob man hinterher noch so kann, wie man mitten in der Misere glaubt, können zu sollen, während man zuvor sich nicht sicher ist, ob man weiter will wie bisher."
(KdzV)

1 Kommentar:

  1. Handelsschiff: ...
    Kriegsschiff: ...
    Handelsschiff: "..."
    Kriegsschiff: ...
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    Kriegsschiff: "..."
    Handelsschiff: ...

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