Montag, 20. Februar 2012

"Herr Habermas und der Papst" vor 22:00 Uhr im deutschen Fernsehen! -- Rekonstruktion eines unerwarteten Satzes


Nachdem Geißler bei Jauch die "zunehmende Bedeutungslosigkeit des politischen Katholizismus in Deutschland" konstatierte und der Kurie vorwarf, dass sie "sich vertikal in die Höhe spiritualisiert und die politische Dimension des Evangeliums vollkommen aus dem Auge" verliere, konterte ein wackerer Wickert, dass das eigentlich "doch aber gut so" sei. Jauch daraufhin vorsichtig, ob nicht zumindest eine "Rückbesinnung zu diesen ursprünglichen christlichen Werten in unserer Gesellschaft" zu bemerken wäre. Eine Novelle.
Wickert: Also, ich glaube, dass die Leute sich nach Werten sehnen. Und dass sie es auch gerne hören, dass man über Werte spricht. [...] Und sie möchten da auch Leitfaden haben. Aber trotzdem bin ich der Meinung, dass das nichts mit einer neuen Religiosität in der Politik zu tun hat, denn die gesellschaftlichen Regeln kommen nicht aus dem Glauben erstmal, sondern aus der Vernunft. [Einsam verhallender Applaus] [...]
Jauch: Aber Glaube und Vernunft schließen sich doch nicht aus!?
Wickert: Oh ja! Schließt sich aus! Und das haben sie auch...da gab es mal ein ganz spannendes Gespräch zwischen Herrn Habermas und dem Papst.
Geißler: Na na na. [Allgemeines Gelächter] Also...
Wickert: Ja, Glaube und Vernunft schließen sich aus: der Glaube ist eher das Gefühl und die Vernunft ist eher...das, was wir aus der Aufklärung her gelernt haben.

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