Sonntag, 29. April 2012

Publikum und Publikation: Gelehrtenpublik


"Ein Pirat avant la fenêtre"
Publizieren heißt: Etwas in die Öffentlichkeit bringen. Aber wie offen muss so eine Öffentlichkeit sein, um ihren Namen auch verdientermaßen zu tragen? Kommt es darauf an, für wen man schreibt? Kommt es darauf an, wer hört? Hat jemand gesagt, kommt es darauf an, wer hört? Kant (der hier schon einmal für eine angemessene Popularisierung der Philosophie eingetreten war) und Hamann etwa stritten darüber, ob und wie sich eine Physik für Kinder ("Kinderphysik") verfassen ließe -- zustande kam sie jedenfalls nie. Aber Hamann merkte kritisch an, dass Gelehrte allein als Publikum anzusprechen möglicherweise auch noch zu einfach ist:
Gelehrten zu predigen, ist ebenso leicht, als ehrliche Leute zu betrügen: auch weder Gefahr noch Verantwortung dabei, für Gelehrte zu schreiben; weil die meisten schon so verkehrt sind, dass der abenteuerlichste Autor ihre Denkungsart nicht mehr verwirren kann.
(Hamann an Kant)

3 Kommentare:

  1. Don Schorsch de Monaco29. April 2012 um 03:24

    Wer kann Freund sein? Wer kann neue Freunde "machen"?

    „Bücher sind längere Briefe an Freunde.“ (Jean Paul)

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    1. Don Schorsch de Monaco29. April 2012 um 03:32

      Der Freund ist der Freundliche. Der Freundliche ist der Freundlichende. Der Erfreundlichte ist der Freundliche. Der Freundliche ist der Freund.

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    2. Ein Freundlicher30. April 2012 um 00:39

      Das ist ja wenigstens schon einmal erfreulich!

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