Sonntag, 29. Juli 2012

Fahrlässigkeit als Selbst-Entbündelung, eine Ergänzung


"Leichter sein." - Pathosformelgenese
Nach dem etwas ausführlicheren Beitrag zur "Geburt der Fahrlässigkeit aus dem Geist der Selbstentlastung" ergänzt, wieder stilgenau und satzsicher, ein engagierter Clam als komplexitätssteigernder P.S.:  
Die "Prosopographie" der Postmoderne zeigt uns gerade ein hedonistisches, fluktuierendes, glattes und gleitendes Wesen, das durch seine durchurbanisierten und durchservicierten Landschaften so wie durch seine virtuellen elektronischen Umwelten ohne Mühe, ohne Reibung rollt und surft. Wenn dies ihm so gut gelingt, dann ist es nur, weil so viel Unbeschwerlichkeit und so viel aisance durch eine gründliche Entbündelung seiner Erlebens- und Denklinien gewonnen worden sind. Nötig ist dafür ein Abbau der dem Erleben innewohnenden, all seine Sequenzen und Inhalte nach einer Ökonomie der Einheit- und Selbstheit-bildung und -stärkung immanent normierenden Grundtendenz. [...] All dies: Eins- und Selbstsein, Sammlung, Ernst und Schuld, ist das, was es in der existenziellen spätmodernen Verfassung nicht gibt, -- oder genauer, was in ihr abgebaut wird. Durch Ablegen der Forderung nach Selbstung wird eine spezifische Leichtigkeit des Selbstvollzugs entlang einer Anzahl von freizügigergriffenen Differenzen erlangt.
(Jean Clam, Was heißt, sich an Differenz statt an Identität orientieren? [Lesen!])   
[Re-Entry vom 07.03.12]

1 Kommentar:

  1. Kann man das auch flott anders sehen? @clam:

    "All dies: Eins- und Selbstsein, Sammlung, Ernst und Schuld, ist das, was es im Internet nicht klar, aber spätmodern immer noch deutlich gibt. Die Realität bleibt uns erhalten; vor allem, wenn der Strom ausfällt."

    Joe F. Clamm, Was heißt, sich zu orientieren?

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